Uber zieht von Nutzerdaten Rückschlüsse auf Sexleben

Ein bereits über zwei Jahre alter Blog-Beitrag von Uber sorgte in dieser Woche für Aufsehen.


Im März 2012 beschrieb ein Mitarbeiter des US-Fahrdienstes Uber in einem Blog-Beitrag eine fragwürdige Auswertungsmethode der Daten von Uber-Kunden. So analysierte das Unternehmen Menschen, die sich über die Uber-App eine Mitfahrgelegenheit gesucht hatten nach ihren sexuellen Gewohnheiten.

Die Datenexperten wollten etwa die Anzahl der One-Night-Stands ermitteln, indem sie Wochenend-Fahrten in der Zeit von 22 Uhr bis 4 Uhr herausfilterten. Wer innerhalb von vier bis sechs Stunden später für einen Radius eine weitere Fahrt buchte, erfüllte automatisch die Kriterien für einen One-Night-Stand. Mit den über die App gesammelten Daten veröffentlichte Uber dann Karten von US-Städten wie San Francisco oder New York, auf denen denen Gebiete mit besonders vielen One-Night-Stands eingefärbt wurden.

 

 

Als die Medien in dieser Woche auf den Blog-Beitrag aufmerksam wurden, regte das erneut eine Datenschutz-Debatte an. Im Interview mit der ARD-Sendung Panorama und der Berliner Zeitung verteidigt Uber-Deutschlandchef Fabien Nestmann das damalige Vorgehen. Mit derartigen Auswertungen hätte das Unternehmen eine bessere Auslastung der Fahrer erreichen wollen. Bei dem Blog-Beitrag handle es sich aber um eine „ganz alte Kamelle“. Uber mache bereits seit langem keine solchen Auswertungen mehr, so Nestmann. Das komplette Interview wird heute Abend um 21:45 Uhr in der ARD ausgestrahlt.

Quelle: pcwelt.de