Daten-Skandal: BER-Unterlagen im Müll aufgetaucht

Dutzende Ordner mit brisanten BER-Unterlagen – entsorgt in gewöhnlichen Müllcontainern. Was nach einer Blaupause für schlechten Datenschutz klingt, war am Hauptstadtflughafen offenbar Realität. Bauarbeiter fanden die Pläne. Nun ermittelt die Kripo.

 

 

Die Berliner Polizei hat Baupläne und Planungsunterlagen des neuen Hauptstadtflughafens BER sichergestellt. Die Unterlagen waren in zwei unbewachten Müllcontainern in der Marktstraße im Stadtteil Lichtenberg gefunden worden, bestätigte die Polizei einen Bericht der „Berliner Zeitung“.

Demnach handelt es sich offenbar um Zehntausende Seiten mit Planungs- und Kontrollberichten der früheren Airport-Architekten der Planungsgemeinschaft Berlin-Brandenburg International.

 

Grundrisse, Verteilerpläne, Förderanlagen

Darunter befänden sich Angaben zu Fahrstühlen, Starkstromanlagen, Grundrissen des Fluggastterminals, Verteilerpläne und Förderanlagen. Die Unterlagen stammten teilweise aus dem Jahr 2009. Nach Angaben der „BZ“ stießen Bauarbeiter zuerst auf die brisanten Unterlagen.

Inzwischen hat sich die Kripo eingeschaltet. „Die Kriminalpolizei ist vor Ort und prüft, um was für Unterlagen es sich handelt“, zitiert das Blatt eine Polizeisprecherin.

 

Warum schredderte niemand die Unterlagen?

Vermutlich stammen die Akten aus den nahegelegenen früheren Räumen des Architekturbüros JSK, das zu PG BBI gehörte, teilte die Polizei mit. Das Büro befand sich in derselben Straße, in der die Container standen. JSK ging im Herbst 2013 in die Insolvenz und erteilte den Auftrag, die Unterlagen zu entsorgen.

 

 

 

Doch warum wurden die Unterlagen nicht ordnungsgemäß entsorgt? Die Flughafengesellschaft kennt bislang keine Antwort. „Der Vorgang muss aufgeklärt werden“, sagte ein Sprecher lediglich. Beim BER hat man schon genug andere Probleme.

 

 

Quelle: focus.de